Der Begriff In-vitro-Fertilisation bezeichnet die „künstliche“ Befruchtung im Labor. Dabei werden die Eizellen der Frau aus dem Eierstock entnommen und in einem Reagenzglas mit den Samenzellen des Mannes zusammengeführt. Wenn die Befruchtung einer oder mehrerer Eizellen gelungen ist, werden die Embryonen nach 2-5 Tagen in die Gebärmutter übertragen.
Wie läuft eine In-vitro-Fertilisation ab?
- IVF (künstliche Befruchtung) – Erstuntersuchung
Bei der Erstuntersuchung wird die Fruchtbarkeitsstörung des Paares untersucht oder die bereits vorhandenen Untersuchungsergebnisse ausgewertet, nach der Auswertung wird ein individueller Behandlungsplan erstellt. Vorbereitend erfolgt beim Mann die Spermien-Prüfung (Spermiogramm). Beim Spermiogramm überprüft man die Anzahl (bzw. Dichte) und Beweglichkeit der Samenzellen in der Samenflüssigkeit. Eine Spermauntersuchung wird nach 3 Tagen der sexuellen Enthaltsamkeit durchgeführt. Zeitgleich werden bei der Frau Hormontests durchgeführt, um festzustellen, ob eine Hormonbehandlung notwendig ist. Außerdem wird am 2.Tag der Periode eine Ultraschalluntersuchung der Gebärmutter und der Eierstöcke vorgenommen.
- IVF (künstliche Befruchtung) – Ovulationsinduktion (Einleitung des Eisprungs)
Normalerweise findet der Eisprung einmal pro Zyklus statt. Durch die medikamentöse Ovulationsinduktion werden die Eierstöcke angeregt mehrere Eizellen gleichzeitig reifen zu lassen. Dies führt zu einer erhöhten Chance, mehrere befruchtungsfähige Eizellen zu gewinnen. Die Einnahme der Medikamente, zur Stimulierung der Eierstöcke erfolgt über 7-12 Tage. Die Entwicklung der Follikelreifung wird periodisch durch Ultraschalluntersuchungen und Hormontest überwacht. Wenn die Eizellen soweit reifen, dass sie befruchtungsfähig sind, wird eine weitere Hormongabe (hCG = humanes Choriongonadotropin) veranlasst.
- IVF (künstliche Befruchtung) – Entnahme der Eizelle
Im Anschluss an die Einleitung des Eisprungs werden die Eizellen durch die Follikelpunktion entnommen dabei entnimmt der Arzt mithilfe einer feinen Nadel Eizellen aus den gereiften Eibläschen. Die Eizell-Entnahme ist ein transvaginaler Eingriff, der unter Teil- oder Vollnarkose durchgeführt wird. Der ganze Vorgang wird per Ultraschall am Bildschirm verfolgt. Die Follikelpunktion ist ein einfacher schmerzfreier Eingriff.
- IVF (künstliche Befruchtung) – Sperma Abgabe
Am Tag der Eizell-Entnahme wird möglichst frisches Sperma des Partners benötigt. Durch das IMSI (intracytoplasmic morphologically selected sperm injection) Verfahren werden die „morphologisch besten“ Samenzellen ausgesucht und in die vorbereiteten Eizellen injiziert.
- IVF (künstliche Befruchtung) – Die Übertragung von Embryonen in die Gebärmutter
Nach einer erfolgreichen Befruchtung überträgt der Arzt 3 gut entwickelte Embryonen in die Gebärmutter. Die meisten Frauen empfinden den Eingriff als wenig oder nicht schmerzhaft. Der Eingriff wird 2-5 Tage nach der Eizell-Entnahme durchgeführt, der Vorgang wird per Ultraschall überwacht. 12 Tage nach der Übertragung muss ein Schwangerschaftstest gemacht werden.