Frauenheilkunde und Blasenschwäche (Stressinkontinenz)

Frauenheilkunde und Blasenschwäche (Stressinkontinenz)

22

Viele Frauen haben heutzutage das Problem der Inkontinenz, welche eine Folge von Schwangerschaft und Geburt sein kann. Die Betroffene können leicht beim Niesen, Husten oder Lachen (bei Tätigkeiten, die den Druck im Bauchraum erhöhen), eine geringe Menge Harn verlieren ohne dass ein Harndrang vorhanden ist. Die Inkontinenz ist sowohl psychisch als auch hygienisch eine starke Belastung für die Betroffenen. Ursachen für Harninkontinenz bei Frauen kann eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur nach der Geburt sein, in den Wechseljahren aufgrund von Östrogenmangel auftreten  oder die so genannte „Dranginkontinenz“ (Reizblase) sein.  Ca. 40% der Frauen haben eine dieser Beschwerden. Für die Therapie ist häufig ein operativer Eingriff notwendig.

 

Operative Eingriffe sind in vielen Fällen unter örtlicher Betäubung möglich und werden mittels minimal-invasiver Techniken durchgeführt. Die Operationstechnik “TVT” (Tension free Vaginal Tape = spannungsfreies Vaginalband) wird bei der häufigsten Inkontinenzform “Stress- oder Belastungsinkontinenz”, d.h. dem unfreiwilligen Harnverlust beim Lachen, Husten, Heben schwerer Lasten oder gar Gehen, angewendet. Ein spannungsfreies Vaginalband dient als stütze für die Harnröhre und stoppt die unfreiwillige Urinabgabe. Das Vaginalband ist ein Netzimplantat und wird unter der Urethra platziert. Der Erfolg der Methode ist auch klinisch nachgewiesen. Es ist ein risikofreier, kurzer 15 minütiger Eingriff. Normalerweise ist kein Krankenhausaufenthalt notwendig, die Patientin kann ca. 4 Stunden nach dem Eingriff nach Hause gehen. Die Genesungsdauer beträgt lediglich 2-3 Tage.

 

Die TVT Methode ist ein Routineeingriff und wird in unserem Krankenhaus häufig bei Patientinnen mit Harninkontinenz angewendet.