Azoospermie – TESE/TESA

Azoospermie – TESE/TESA

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Azoospermie ist der Ausdruck für das vollständige Fehlen von Samenzellen im Ejakulat. Die Ursachen können genetisch  oder hormoneller Natur sein, oder auch nach bestimmten Operationen entstehen. Häufig ist der Grund Hodenhochstand der gar nicht oder zu spät behandelt wurde. Es gibt aber auch noch einige weitere Auslöser,  wie Erkrankungen mit sehr hohem Fieber im Präpubertären Alter, diese können die Entwicklung der Hoden stören oder Verstopfungen in den Samenleitern. Ebenso können „Azoospermie“ bei Patienten mit Hodenkrebs im Zusammenhang mit einer Krebstherapie auftauchen, die Faktoren sind hier Operationen, Radio- und Chemotherapie. Männern mit Fruchtbarkeitsstörungen durch Azoospermie, wird die „testikuläre Spermienextraktion“ TESE als Behandlungsmethode empfohlen.

 

Für das Fehlen von Samenzellen im Ejakulat des Mannes kann es diverse Gründe geben. Es kann an der Verstopfung der Samenleiter liegen und wird als obstruktive Azoospermie bezeichnet. In diesem Fall werden zwar Spermien erzeugt können aber durch die Verstopfung nicht ins Ejakulat gelangen. Mit einem operationellen Eingriff kann man entweder mit einer feinen Nadel an der verstopften Stelle im Samenleiter oder direkt aus dem Hoden eine kleine Probe entnehmen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man in dieser entnommen Probe Spermien entdeckt, beträgt fast 100%.

 

Es gibt aber auch die Form der nicht-obstruktiven Azoospermie, bei der wenige bis gar keine Spermien gebildet werden. Der Hoden des Mannes produziert die Samenzellen und die männlichen Hormone. Um festzustellen, ob der Hoden Samenzellen produziert, werden durch einen chirurgischen Eingriff kleine Proben aus verschiedenen Stellen des Hodens entnommen und untersucht. Das mikroskopische TESE Verfahren erhöht in solchen Fällen die Chance vorhandene Samenzellen zu entdecken. Obwohl die Samenzellen im Ejakulat des Mannes fehlen, kann man durch diesen Eingriff die produktiven Stellen im Hoden entdecken.

 

Unter Narkose werden die Hoden geöffnet und unter einem Mikroskop untersucht. Die produktiven Stellen im Hoden werden selektiert und Zellproben entnommen. Im Anschluss werden diese Zellen im Labor aufbereitet und durch das Mikroinjektionsverfahren zur Befruchtung der Frau verwendet.

 

Vorteile dieser Behandlungsmethode:

 

  • Die offene Untersuchung unter dem Mikroskop erhöht die Chancen auf eine Samenzellfindung und genauere Zellproben. Bei älteren Verfahren liegt die Erfolgsquote bei 30-40%. Dieses Verfahren erhöht die Quote auf 60-70%.
  • Der Verlust der Zellen aus den Hoden ist um 70.Fach geringer. Die

Operationsmethode schadet den Hoden am wenigsten. Dadurch meidet man wiederum das Risiko auf einen sinkenden Testostoronspiegel nach der OP.

 

  • Bei der Operation werden die Schnitte unter dem Mikroskop so gelegt, dass die wichtigen Adern nicht verletzt werden. Somit werden die Nebenwirkungen, die nach der OP entstehen können, vermieden.
  • bis zu 60% Erfolgschancen bei Patienten mit Klinefelter Syndrom anderen Krankheiten die genetisch bedingt sind

 

TESE

Testikuläre Spermieninjektion

 

Vereinfacht kann man sagen, dass es 2 Formen von Azoospermie gibt, ersteres ist abhängig von der Verstopfung der Samenleiter, die zweite Form ist nicht von einer Verstopfung abhängig (der Körper produziert keine Samenzellen). Bei der obstruktiven Azoospermie hat man mithilfe des TESE Verfahrens fast immer Erfolg. Häufiger tritt die Azoospermie aber in der 2. Form auf, hier liegen die Chancen bei 50%.

 

In seltenen Fällen gibt es das Problem, dass zwar ausreichend Samenzellen im Ejakulat vorhanden aber „unbeweglich“ sind. Auch hier wird die TESE empfohlen.

 

Wenn durch die TESE Samenzellen entdeckt und entnommen werden, bevorzugen wir es einen Teil der Samenprobe einzufrieren, um diese im weitern Verlauf der Mikroinjektion  zu verwenden. Der Eingriff wird generell unter Lokalanästhesie vollzogen und von den Patienten gut vertragen.

 

 

TESA

Testikuläre Spermien Aspiration

 

Wenn im Ejakulat des Mannes keine Spermien vorhanden sind, der Körper aber  Samenzellen produziert, liegt die Ursache in der Verstopfung der Samenleiter. In diesem Fall werden folgende Behandlungsmethoden angewendet; Zu den Methoden der chirurgischen Spermiengewinnung gehören die:

  • TESA – Testikuläre Spermien Aspiration
  • MESA – microsurgical epididymal sperm aspiration
  • PESA – percutaneous epididymal sperm aspiration

Die operationell gewonnenen Spermien werden im weiteren Verlauf der Behandlung, durch das Verfahren der Mikroinjektion, zur künstlichen Befruchtung der Eizelle verwendet.

 

Diese Eingriffe beinträchtigen den Mann nicht negativ und können unter Lokalanästhesie vorgenommen werden.